"Zeichen der Hoffnung für die ganze Welt"Die Kirche feiert nur drei Geburtstage im Jahr: an Weihnachten die Geburt Jesu, am 24. Juni die Geburt von Johannes dem Täufer und am 8. September die Geburt der Gottesmutter Maria. Bei einem Geburtstagsfest feiern wir üblicherweise nicht das Geleistete und Erreichte eines Menschen, sondern die Person selbst. Wir sagen Ja zu ihr und freuen uns, dass es sie in ihrer Einzigartigkeit gibt. Herkunft des FestesDas Gedenken an die Geburt Marias am 8. September geht auf das Weihefest einer Marienkirche in Jerusalem zurück; die heutige Annakirche wurde im 5. Jahrhundert an der Stelle errichtet, wo das Geburtshaus von Maria gestanden haben soll. Eine marianische Hymne des byzantinischen Dichters Romanos des Meloden aus dem 6. Jahrhundert weist darauf hin, dass das Fest im Volk verwurzelt war. Papst Sergius I. übernahm es im 7. Jahrhundert für die römische Kirche. Als eines der grossen Marienfeste bestimmte es auch den Termin des jüngeren Festes der unbefleckten Empfängnis Mariä am 8. Dezember. Freude am DaseinDie Bedeutung Marias in der Geschichte des Heils ist einmalig. Ihr Fest der Geburt weist aber auch darauf hin, dass der Mensch Sinn und Bedeutung seines Lebens nicht erst nach und nach selber erschaffen muss. Von Geburt an kommt ihm ein Platz im Plan des Schöpfers zu, den kein anderer für ihn einnehmen kann. Seine Lebensaufgabe besteht nicht darin, , „jemand" zu werden, sondern – wie Maria – Ja zu sagen zu dem, was er – von Gott her – schon ist. Josef-Anton Willa
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Stichwort
Geistlicher ImpulsJoachim und AnnaWie bei Jesus und Johannes dem Täufer wird auch bei Maria die Geburt durch einen Engel angekündigt – allerdings nur gemäss ausserbiblischem Zeugnis (Proto-Evangelium des Jakobus, 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts). Die Eltern Joachim und Anna konnten keine Kinder bekommen. Wegen der Schande der Kinderlosigkeit wurde Joachim sogar daran gehindert, im Tempel ein Opfer darzubringen. In ihrer Trauer und Verzweiflung beteten die betagten Eheleute zu Gott. Da erschien ihnen ein Engel, der die Geburt einer Tochter ankündigte. Hymnus auf die Geburt der überaus heiligen Gottesgebärerin LinksLiturgische Texte |