Vollendung von Ostern in die Zeit hineinPfingsten ist Beginn der in die assistierte Selbständigkeit entlassenen Kirche: der Geist erfüllt sie mit Leben. Eine nach Art des Geistes verunsichernde Geborgenheit stellt sich ein. IntroitusDas feurige Rot des Messgewandes hebt sich markant von dem festlichen Weiss ab, an das wir uns während den letzten sieben Wochen der Osterzeit gewöhnt haben. Ein anderer, starker Akzent. Das Eröffnungslied stellt bereits den Heiligen Geist heraus. Ist es Einbildung oder windet die Orgel heute ‚pneumatischer' als sonst...? Der Eröffnungsvers der Pfingstmesse berührt merkwürdig: „Der Geist des Alls erfüllt den Erdkreis." – erfüllt – „In ihm hat alles Bestand." – alles – „Nichts bleibt verborgen vor ihm. Halleluja." – nichts – verborgen – halleluja! Eine Art verunsicherte Geborgenheit stellt sich ein. MemoriaDie beiden eng zusammenhängenden Feste Pfingsten und Ostern erinnern uns an den jüdischen Festkalender, nach welchem Jesus und seine Jünger selbstverständlich gelebt hatten. Wurde nun aber das Passahfest durch das Osterereignis – das Letzte Abendmahl, das Leiden, das Sterben und die Auferstehung Christi – zum Grund legenden Datum des Glaubens an Jesus den Christus, so hat auch das Fest Pentekoste schon in biblischer Zeit eine ganz neue Sinngebung erfahren. SequentiaAlt und in die aktuelle Ordnung der Eucharistie am heutigen Fest übernommen ist hingegen die Pfingstsequenz. Dieser Text aus dem 12. Jahrhundert richtet sich direkt an den Heiligen Geist, der hier und jetzt kommen möge. Über zehn knappe Strophen hinweg wird er mit immer neuen, biblisch fundierten Bildern und Eigenschaften angeredet und zum unmittelbaren heilenden Einwirken in unsere Realität aufgefordert. Der nämlich zu biblischen Zeiten und in der Geschichte immer wieder als Heil Wirkender erlebt wurde, den kann man auch hier und jetzt daran erinnern, ihn quasi darauf behaften: Da er der Da-Seiende ist, wird er sich auch hier und jetzt als der erweisen, der Licht in diese Welt strahlt wie einst und immerfort, bis Er wiederkommt. So erweisen sich wahre Gebetstexte nie als alt sondern als je aktuell. HodieDer Abschluss der Osterzeit macht deutlich, dass die katalysatorische Dynamik des Osterereignisses nachhaltig, andauernd in das je heutige Leben hineinwirkt. Was am ‚grossen Tag des Herrn', der 50tägigen Osterzeit prägend herausgestrichen ist, wirkt auch in der Zeit im Jahreskreis weiter in der Kirche fort. Jedes Heute ist ein Heute Gottes, eine österliche Befreiung des Menschen zu seiner wahren Berufung im Heiligen Geist.Zwar wird nach der 2. Vesper des Pfingstfestes die Osterkerze zum Taufbrunnen gestellt und nur noch punktuell zur Feier der Taufe und auch der Bestattung angezündet. Der Geist aber wirkt in uns das Ostergeschehen weiter. „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bist zum Ende der Welt" (Mt 28,20). So soll also, wer alles beim alten belassen will, besser nicht zum Heiligen Geist beten... Peter Spichtig op
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Wider-Worte"Sie wissen noch nicht, was Sie Pfingsten machen? Kein Problem - beim Turnfest finden Sie die für Sie passende Veranstaltung. Jetzt hier Karten für die Showhighlights bestellen!" gefunden im Internet Geistlicher Impuls"Der Heilige Geist ist - in Gott selbst und für uns - die Vollendung. Er ist nach dem Neuen Testament die eschatologische, d.h. letzte, absolute Gabe. Petrus bringt das Pfingstereignis durch ein Zitat aus dem Propheten Joel in Zusammenhang mit den 'letzten Tagen', d.h. der Endzeit. Der Geist ist das Prinzip des Reiches Gottes. Wenn Jesus heilt oder Dämonen austreibt, geschieht dies durch den Heiligen Geist, und er erklärt dabei: 'Das Reich Gottes ist nahe!'. Nachdem sich die Pfingsterfahrung oftmals wiederholt hatte, wie uns die Apostelgeschichte und die Korintherbriefe berichten, haben die Christen die Botschaft vom Reich Gottes dadurch weitergesagt, dass sie vom Wirken und der Erfahrung des Geistes sprachen: Der Herr selbst wirkte als Geist (2 Korintherbrief 3,15-17). Mehrere Kirchenväter haben an jener Textform des Vaterunsers festgehalten, die sich in verschiedenen Handschriften findet und die statt 'Dein Reich komme' den Wortlaut hat 'Dein heiliger Geist komme und reinige uns'. Dieses Reich wird in seiner Vollendung ... darin bestehen, dass 'Gott alles in allem ist' (1 Kor 15,28)." Yves Congar op (1904-1995) Facts"Am Pfingsttag (am Ende der sieben Osterwochen) vollendet sich das Pascha Christi in der Ausgießung des Heiligen Geistes. Dieser wird als göttliche Person offenbar, gegeben und mitgeteilt. Christus der Herr spendet den Geist in Überfülle."Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 731 LinksKindergottesdienst Pfingsten: Tipps Gottes Geist – unverfügbar. Eine biblische Spurensuche (Themenheft der Zeitschrift Bibel und Kirche) |