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„Die Feier vom Leiden und Sterben Christi“, so heisst die Karfreitagsliturgie offiziell. Sie wurde von manchen „verstörte Messe“ genannt, wobei sie seit frühester Zeit keine Messe war und auch heute nicht ist. Und verstört ist sie eigentlich auch nicht. Aber wohl doch verstörend: Einerseits wegen ihres Aufbaus, der auf den ersten Blick so anders ist als die gewohnten Gottesdienste, mit dem Sich-auf-den-Boden-Werfen gleich zu Beginn, der langen Passion, den ausführlichen Fürbitten, der Kreuzverehrung, der Kommunionfeier. Andererseits aber auch verstörend durch den Inhalt: Leiden und Sterben Christi feiern. Können wir Leiden und Sterben überhaupt feiern? Können wir, wenn wir einen Hauptteil der Feier wirklich ernstnehmen, tatsächlich das Kreuz verehren? Und stimmt es überhaupt, dass wir am Karfreitag beim Leiden und Kreuz stehen bleiben?
In „Liturgie im Gespräch“ nehmen wir uns Zeit, um die Liturgie des Karfreitags genauer anzuschauen. Der eröffnende Vortrag beleuchtet spezifische Aspekte der Liturgie dieses Tages und stellt Fragen zu unserer konkreten Praxis. Mehrere Workshops, aus denen Sie drei auswählen können, bieten die Gelegenheit, anhand eigener Erfahrungen und Fragen aus der pastoralen Praxis mit Fachleuten zu bestimmten Themen ins Gespräch zu kommen, Schwierigkeiten zu benennen und nach Lösungen zu suchen.
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