Skip to main content

Praxis

Kirche sein mit aktiver Beteiligung

Praxis

Kirche sein mit aktiver Beteiligung

Kindergottesdienst thumbWas brauchen Kinder im Gottesdienst – was wollen wir?

Viel Phantasie und Mühe wird aufgewendet, um Kinder in Gottesdiensten anzusprechen – sowohl in Gottesdiensten der ganzen Gemeinde als auch in speziellen für Zielgruppen. Bei der Planung und Vorbereitung stehen sich nicht selten zwei grundsätzliche Positionen gegenüber: Wie genau ist die liturgische Ordnung zu beachten? Wie weit soll auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen werden?

Ein paar Einsichten können bei solchen Diskussionen hilfreich sein:

  • Kinder wollen Sicherheit und lieben Rituale. Gesten und Bräuche schaffen Identität: Wer die Kirche betritt, sich mit Weihwasser bekreuzigt und vor dem Eintritt in die Bank eine Kniebeuge macht, zeigt und spürt zugleich: „Ich gehöre dazu." „Immer anders" erzeugt keine Verlässlichkeit und es kostet die Vorbereitenden sehr viel Zeit.
  • Die Liturgie besteht aus festen und aus variablen Elementen: Es gibt Feiern zu bestimmten Anlässen (Weihnachten, Ostern, ...), klare Strukturen unterschiedlicher Feiern (Taufe, Trauung, Eucharistiefeier, ...), unveränderliche Gebete, Haltungen und Gesten an bestimmten Stellen. Es gibt aber auch eine sehr breite Auswahl an Schriftlesungen, Gebeten, Gesängen und Gestaltungselementen. Die richtige Mischung macht's
  • Werden statt des Vaterunsers nur Paraphrasen auswählt, können später Jugendliche und Erwachsene kein Vaterunser mehr auswendig.

Wollen wir? Was sollen wir?

  • Das Ziel im Auge behalten: Unsere Kinder sollen Freude an Gott gewinnen, beten lernen, in der Kirche - Gebäude und Gemeinschaft - Heimat finden.
  • Dafür brauchen sie ein Kleines Einmaleins gottesdienstlicher Praxis: Feste Bräuche (Kreuzzeichen, Kniebeuge, Gebetshaltungen, Grundgebete) und eine feste Feierstruktur, in der sie sich zurechtfinden und die ihnen Sicherheit gibt.
  • Eine freundliche Atmosphäre: Kinder müssen willkommen sein und das spüren können. Dazu tragen bei: direkte Ansprache, regelmässiges Einbeziehen in das Geschehen, Toleranz.
  • Ausfaltung der Symbole der einzelnen Feiern: Brot und Wein der Eucharistie, Wasser, Öl, Taufkleid bei der Taufe usw.
  • Abwechslung und Kreativität in der musikalischen Gestaltung, in Bewegungselementen (Prozessionen), im Umgang mit Kerzen, mit anderen Gegenständen, Zeichenhandlungen und Symbolen.
  • Einladung zu konkreten Feiern, auch in Form der Bitte um Übernahme von kleinen Aufgaben und Diensten. Übertragung von Aufgaben und entsprechende Vorbereitung, damit das betreffende Element gelingt.

Eduard Nagel (11.12.2013)