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Kirche sein in Ereignissen und Entwicklungen

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Kirche sein in Ereignissen und Entwicklungen

Logo Synode 2021-24Die Eucharistie als „Quelle und Höhepunkt“ der synodalen Dynamik -
zum Arbeitsdokument für die kontinentale Etappe

Unter dem Titel "Mach den Raum deines Zeltes weit" (Jes 54,2) steht das Dokument für die kontinentalen synodalen Versammlungen. Themen des nationalen Schweizer Berichts begegnen auch hier. Die Eucharistiefeier und das gottesdienstliche Leben werden allerdings stärker gewichtet und synodal kontextualisiert. Ein Überblick zum Thema Liturgie in Form von Zitaten.

«Wir sind eine lernende Kirche und dafür brauchen wir ständig das Unterscheidungsvermögen, das uns hilft, das Wort Gottes und die Zeichen der Zeit gemeinsam zu lesen, um in die Richtung zu gehen, die der Geist uns weist.» Nr. 100

"Die Synode ist voll im Gange: Das können wir ein Jahr nach ihrer Eröffnung mit Begeisterung feststellen. Im Laufe des ersten Teils dieser Beratungsphase wurden Millionen von Menschen in der gesamten Welt in die Arbeit der Synode einbezogen" - so beginnt das am 27.10.2022 in einer Pressekonferenz vorgestellte Dokument.Tatsächlich reichten 112 von weitweit 114 Bischofskonferenzen, alle katholischen Ostkirchen, viele Dikasterien der römischen Kurie, Ordensobere und andere Berichte ein. 

Das erste Kapitel berichtet in vom ersten Jahr des synodalen Prozesses. Im zweiten Kapitel wird das Zitat, das dem Dokument den Namen gibt, eingeführt und gedeutet: «Den Raum seines Zeltes zu erweitern, heißt, die anderen darin zu empfangen und Raum für ihre Vielfalt machen zu wollen.» (Nr. 28)

Das lange dritte Kapitel bildet den Hauptteil des Dokuments (danach folgt eines zum weiteren Vorgehen im synodalen Prozess). Hier geht es darum «die Schlüsselbegriffe des synodalen Prozesses mit seinen Früchten, die aus dem Hören des Volkes Gottes erwachsen, zu artikulieren. Es führt sie zu fünf miteinander verwobenen, generativen Spannungen zusammen: 1) das Zuhören als Offensein für das Annehmen …, 2) der Drang, aufzubrechen und zu senden …, 3) die Pflicht, die Sendung weiterzutragen …, 4) die Gestaltung konkreter Möglichkeiten, um Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung … zu leben ...,

5) die Liturgie und insbesondere die eucharistische Liturgie als Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens, der [wohl: die] die Gemeinschaft eint und so das Gemeinschaftsein greifbar macht, ermöglicht die Teilnahme zu praktizieren und nährt durch das Wort und die Sakramente den Tatendrang in Richtung Sendung.» (Nr. 11)

Die Überschriften zu den Zitaten finden sich nicht im Dokument. Sie dienen lediglich der schnelleren Orientierung.

Sendung der Kirche – Liturgie – Handeln

«41. … Die Sendung der Kirche ist es, Christus in der Mitte seines Volkes durch die Lesung des Wortes, die Feier der Sakramente und alle Taten, durch die für Verletzte und Leidende Sorge getragen wird, gegenwärtig zu machen.»

«Ohne Einheit unter den Christen keine vollständige Synodalität»

«48. Der Aufruf zur Ökumene zielt jedoch nicht nur auf ein gemeinsames soziales Engagement ab. In vielen Berichten wird betont, dass es ohne Einheit unter den Christen keine vollständige Synodalität geben kann. … Die Berichte rufen zu mehr Aufmerksamkeit für Umstände auf, die Spaltung erzeugen, wie zum Beispiel die Frage der gemeinsamen Eucharistie.»

Inkulturation

«55. In etlichen Berichten wird gefordert, den Reichtum lokaler Kulturen zu erkennen, sich einzubringen, ihn zu integrieren und besser auf ihn einzugehen, denn viele dieser Kulturen haben Weltanschauungen und Handlungsstile, die synodal sind. Die Menschen äußern den Wunsch, die lokale Kultur zu fördern …, sie in den Glauben zu integrieren und in die Liturgie einzubeziehen.»

Taufwürde

«57. Die Sendung der Kirche wird durch das Leben aller Getauften Wirklichkeit. Die Berichte bringen den tiefen Wunsch zum Ausdruck, die gemeinsame Würde als Grundlage für die Erneuerung des Lebens und der Ämter in der Kirche anzuerkennen und neu zu bekräftigen. Der Wert aller Berufungen in der Kirche wird bekräftigt und es wird vor allem dazu aufgerufen, Jesus nachzufolgen und dabei zu seinem Stil und seiner Art und Weise zurückzukehren, Macht und Autorität als Mittel zur Heilung, Versöhnung und Befreiung auszuüben.»

Frauen als Mehrheit der Mitfeiernden und Minderheit in Leitungsfunktionen

«Nr. 61. … Die Kirche ist mit zwei korrelierenden Herausforderungen konfrontiert: Frauen bilden nach wie vor die Mehrheit derer, die den Gottesdienst besuchen und sich an Aktivitäten beteiligen, Männer sind die Minderheit; und trotzdem sind die meisten Entscheidungs- und Leitungsfunktionen mit Männern besetzt.»

«Nr. 64. … In vielen Berichten wird, nachdem man in diesem Kontext aufmerksam zugehört hat, gefordert, die Kirche solle die Unterscheidung bei einigen spezifischen Fragen fortsetzen: die aktive Rolle von Frauen in den Leitungsstrukturen der kirchlichen Gremien, die Möglichkeit für Frauen mit entsprechender Ausbildung, in Pfarreien zu predigen, und das Diakonat für Frauen. Sehr viel unterschiedlichere Positionen sind zur Priesterweihe für Frauen zu hören, die man sich in einigen Berichten wünscht, während andere diese Frage als abgeschlossen betrachten.»

Liturgie als Quelle der synodalen Dynamik

«Nr. 88. Die Berichte unterstreichen in vielerlei Hinsicht die tiefe Verbindung zwischen Synodalität und Liturgie …»

«Nr. 89. Die Eucharistie ist bereits aus sich selbst heraus ‘Quelle und Gipfel’ der synodalen Dynamik der Kirche. ‘Liturgische Feier und Gebet werden als Kraft erlebt, die vereint und menschliche und geistliche Energien mobilisiert. Die vorherrschende Meinung ist, dass das Gebet Lebensfreude und Gemeinschaftssinn fördert, weil es als Bezugspunkt, Kraftort und Oase des Friedens gesehen wird. …‘ (Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger).»

Amt – Beteiligung – aktive Teilnahme

«91. Viele Berichte ermutigen stark zur Umsetzung eines synodalen Stils der liturgischen Feier, die eine aktive Teilhabe aller Gläubigen in der Annahme aller Unterschiede, der Wertschätzung aller Ämter und der Anerkennung aller Charismen ermöglicht. Das synodale Zuhören der Kirchen verzeichnet viele Fragen, die in dieser Richtung in Angriff genommen werden müssen: vom Überdenken einer zu sehr auf den Zelebranten ausgerichteten Liturgie, über die Möglichkeiten der aktiven Beteiligung von Laien bis hin zum Zugang von Frauen zu Dienstämtern.»

Eucharistie als Sakrament der Einheit – Konfliktpunkte

«92. Dazu werden in der Erfahrung der Kirchen auch Konfliktpunkte verzeichnet, die synodal bewältigt werden müssen, wie die Klärung des Verhältnisses zu den vorkonziliaren Riten ... Als Sakrament der Einheit in der Liebe in Christus darf die Eucharistie kein Grund für Konfrontation, Ideologie, Bruch oder Trennung werden. Als direkte Auswirkung auf das Leben vieler Kirchen gibt es zudem spezifische Spannungselemente im ökumenischen Bereich wie zum Beispiel die Teilnahme an der Eucharistie. Schließlich gibt es Probleme mit der Art und Weise der Inkulturation des Glaubens und des interreligiösen Dialogs, die auch die Formen der Feier und des Gebets betreffen.»

Mängel: Geltungsdrang – Passivität – Trennung von Liturgie und Leben – Predigt

«93. Die Berichte versäumen es nicht, auch die wichtigsten Grenzen der Messpraxis aufzuzeigen, die deren synodale Wirksamkeit überschatten. Besonders unterstrichen werden: der liturgische Geltungsdrang des Priesters und die Passivität der Teilnehmenden; die Distanz zwischen der Predigt und der Schönheit des Glaubens und Konkretheit des Lebens; die Trennung zwischen dem liturgischen Leben der Gemeinde und dem familiären Netzwerk der Gemeinschaft. Die Qualität der Predigten wird fast einstimmig als Problem angeführt: Gewünscht werden ‘tiefergehende Predigten, die auf das Evangelium und die Lesungen des Tages ausgerichtet sind und nicht auf die Politik, in leicht verständlicher und ansprechender Sprache, Predigen, die einen Bezug zum Leben der Gläubigen haben’ (Maronitische Kirche).»

Ausschluss von den Sakramenten

«94. Eine besondere Quelle des Leids sind all jene Situationen, in denen der Zugang zur Eucharistie und zu den anderen Sakramenten aus verschiedenen Gründen be- oder verhindert wird: Der Bedarf, Lösungen für solche Formen des Ausschlusses von den Sakramenten zu finden, ist groß. Als Beispiele werden Gemeinschaften genannt, die in weit abgelegenen Gebieten leben, oder der Usus, Gebühren für den Zugang zu Messfeiern vorzuschreiben, wodurch die Ärmsten diskriminiert werden. In vielen Berichten wird auch der Schmerz darüber zum Ausdruck gebracht, dass wiederverheiratete Geschiedene und Menschen, die eine polygame Ehe eingegangen sind, keinen Zugang zu den Sakramenten haben dürfen. Darüber, wie man mit solchen Situationen umgehen sollte, besteht Uneinigkeit.»

Vielfalt liturgischer Feiern

«95. Gleichzeitig war der synodale Prozess eine Chance, Gebet und Feier in ihrer Vielfalt neu zu erleben, und hat dabei den Wunsch verstärkt, sie im normalen Leben der Gemeinschaften besser zugänglich zu machen. Im französischen Bericht werden drei Bestrebungen genannt: ‘Die erste [...] betrifft die Diversifizierung der Liturgien zugunsten von Wortgottesdiensten, d. h. Augenblicke des Gebets, in deren Mittelpunkt die Meditation über biblische Texte steht. Die zweite, weniger häufige, zeigt die Bedeutung von Wallfahrten und Volksfrömmigkeit auf. Die dritte wünscht sich eine modernisierte liturgische Ausbildung, um ein in vielen Berichten angesprochenes Problem anzugehen, nämlich die Unverständlichkeit des in der Kirche üblichen Sprachgebrauchs’ (Französische Bischofskonferenz).»

Feier und Austausch im Gespräch

«96. Viele Kirchen betonen auch, wie wichtig es ist, die Verbindung zwischen der eigentlichen Feier und den verschiedenen Formen von Austausch im Gespräch und geschwisterlichem Beisammensein zur Gewohnheit zu machen.»

Vielfalt unterstützt Ausstrahlung

«97. Die Vielfalt der rituellen Überlieferungen des liturgischen Gebets wie auch der symbolischen Formen, in denen die verschiedenen Kulturen zum Ausdruck kommen, wird von allen als Reichtum betrachtet. Eine erneuerte Liebe zur Spiritualität und das Bemühen, für die Schönheit und den synodalen Stil der Feier zu sorgen, unterstützen die Ausstrahlung einer missionarischen Kirche …»

Download des Arbeitsdokuments für die kontinentale Etappe