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Kompetenzzentrum für Fragen des Gottesdienstes

Kompetenzzentrum für Fragen des Gottesdienstes

Kirchenbilder Fotos"Werkstatt für Wandlung" 23.-25. Oktober 2022

Wandlung ist eine theologische Kategorie, die von Wort und Sakrament ausgeht, eine Wirklichkeit, die Kirche bewegt. Wenn davon keine Kraft mehr ausgeht, besteht Handlungsbedarf. In der Werkstatt für Wandlung arbeiteten Projektgruppen mit Profis für Liturgie und für Kirchenerneuerung an der Wahrnehmung und dem Verstehen des Ist-Zustands, ihrer Vision und der Planung der nächsten Schritte. Viele kurze, kraftvolle Gottesdienste begleiteten den Prozess.

Bericht

Die "Werkstatt für Wandlung" als neues Format zur Stärkung von Liturgie und Kirchenerneuerung entstand aufgrund der Initiative des Liturgischen Instituts. Sie beruht auf dem Wissen, dass Liturgie das Kirchenbild prägt und umgekehrt. Die Feier von qualitätvollen Gottesdiensten, in denen die Feiernden von Gott her Wandlung erfahren, hat daher Potenzial für Prozesse von Kirchenerneuerung. Diese Dynamik war und ist weiterhin zu fördern.
Die Konzeption und Durchführung lagen bei Gunda Brüske (Projektleitung), Christian Hennecke, Bernward Konermann und Ralph Kunz (zu den Personen vgl. unten die Ausschreibung). Mit 48 Stunden Powerprogramm forderte die erste Werkstatt für Wandlung die Teilnehmenden stark, führte dafür aber auch in jeder Gruppe zu Empowerment und umsetzbaren Handlungsschritten. Das Konzept erwies sich als zielführend. Die hohe Motivation und die Begeisterungsfähigkeit der Teilnehmenden wie der Kursleitung taten ein Übriges.

Die Werkstatt für Wandlung stiess auf starkes Interesse. Angemeldet waren zwischenzeitlich 14 Projektgruppen (11 kath., 3 ref.) mit zusammen 40 Teilnehmenden. Aufgrund der zweimaligen, coronabedingten Verschiebung nahmen an der Werkstatt im Oktober 2022 am Ende 5 kath. Projektgruppen mit 17 Personen teil (davon eine aus Vorarlberg). In allen deutschschweizer Gruppen war die Pfarrei- bzw. Pastoralraumleitung vertreten, in fast allen auch neben- oder ehrenamtlich Tätige. Diese Zusammensetzung bietet grosses Potenzial für die Umsetzung der von den Projektgruppen selbst gesetzten Ziele. Sie fördert Partizipation.

In der Durchführung war die Werkstatt von Beginn bis Ende liturgisch-biblisch grundiert mit kurzen Gottesdiensten, Workshops und Kurzimpulsen. Kreative Arbeitsformen wie das World Café zu Beginn und wiederholt eingesetzte interaktiv-dramaturgische Interventionen förderten den Prozess. Der Weg führte die Projektgruppen von eigenen liturgischen Erfahrungen als Ressourcen über die Arbeit an Liturgie- und Kirchenbildern mit Reflexion über ihren Ist-Stand und Chancen vor Ort bis zur Entwicklung einer Vision (auf erster Stufe) und Zielen nebst Entscheidung für eine Massnahme. Dafür wurden die zeitnah erfolgenden ersten drei Schritte formuliert.

Fortsetzung der Werkstatt für Wandlung

Aufgrund der starken Dynamik der Werkstatt schlug die Kursleitung eine Fortsetzung mit vierteljährlich stattfindenden thematischen «Wandlungstagen» vor, was hohe Zustimmung fand. Ort und Termin des ersten Wandlungstags konnten bereits während der Werkstatt festgelegt werden. Ziel ist die fachliche Begleitung und gegenseitige Unterstützung. Ausserdem werden Gruppen, die im Oktober 2022 nicht teilnehmenden konnten, sowie weitere Gruppen zu den Wandlungstagen eingeladen. Angestrebt wird Vernetzung im Bereich Kirchenerneuerung durch Liturgie.
Die nächste Werkstatt für Wandlung findet vom 23.-25. Juni 2024 statt. Zur Ausschreibung

Fotogalerie der Werkstatt für Wandlung

© Gunda Brüske (Bild 4 © Monika Corn)
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Ablauf

Sonntag, 23.10.22

  • Einstieg mit Willkommenskultur in einem interaktiv-dramaturgischen Setting (Bernward Konermann)
  • World Café: Liturgie und Kirchenerneuerung (Leitung Gunda Brüske)
  • Gottesdienst als Kraftort der Kirchenerneuerung (Impulsvortrag Ralph Kunz) und Gespräch in Projektgruppen

 Montag, 24.10.22

  • Liturgie- und Kirchenbilder (Impulsvortrag Christian Hennecke) mit Anwendung in den Projektgruppen
  • SPOT-Analyse zur Liturgie am Ort der Projektgruppen (Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren - Anleitung Gunda Brüske)

  • Workshop: Predigtatelier (Ralph Kunz, Bernward Konermann)
  • Workshop: Kleine Christliche Gemeinschaften und Bibelteilen (Christian Hennecke)
  • Impulsvortrag: Modell Wachstumszyklus - kraftvolle Gottesdienste fördern. Ein Projekt des Liturgischen Instituts (Gunda Brüske)
  • Abendprogramm: Erzählen von Aufbruchsorten

Dienstag, 25.10.22

  • Entwicklung einer Vision in jeder Projektgruppen (Anleitung Gunda Brüske)
  • Erste Projektskizze - Entscheidung und Skizzierung einer Massnahme (Anleitung Gunda Brüske)

  • Communio und Kommunikation in Erneuerungsprozessen (Impulsvortrag Ralph Kunz)
  • Entscheidung der Projektgruppen für die ersten drei Schritte
  • Fortsetzung der Werkstatt für Wandlung auf Vorschlag der Kursleitung mit vierteljährlichen thematischen "Wandlungstagen", die an den Orten von Projektgruppen stattfinden - mit Vermehrung der Mitglieder der ersten Projektgruppen und Einladung an weitere Projektgruppen
  • Reflexion des Prozesses inkl. Feedback
  • Segen und Sendung
Durchgehend:
  • kleine Feiern am Morgen, Mittag und Abend
  • Einstieg oder Abschluss in Form kurzer interaktiv-dramaturgischer Interventionen (Bernward Konermann)

Ertrag

  1. Erfolgreicher Start in Massnahmen vor Ort für die teilnehmenden Projektgruppen ("Kick-off")
  2. Stärkung von Partizipation durch die Arbeitsformen und die Zusammensetzung der Gruppen
  3. Erkenntnisschub beim Zusammenhang von Liturgie- und Kirchenbildern und deren Entwicklungspotenzial
  4. Konzeption eines wiederholbaren Kursformats für Kirchenerneuerung durch Liturgie 
  5. Initiativzündung für das Anschlussprojekt der vierteljährlich stattfindenden "Wandlungstage"

Herausforderungen der Durchführung

  • Ausfall von Gruppen, Fehlen Hauptamtlicher in einer Projektgruppe, Anteil reformierter Gruppen
  • Dauer 48 Stunden: starke und fast durchgehende Präsenz und Arbeitsfähigkeit erforderlich
  • Metaebene und Reflexion als kontinuierliche Linie im Prozess stärker beachten 

Diese Herausforderungen lassen sich durch bereits fixierte Massnahmen bei einer weiteren Durchführung bewältigen.

Finanzielle Unterstützung

Römisch-Katholische Zentralkonferenz RKZ


Text der Ausschreibung

werkstatt wandlung thumb«Weiter wie bisher» ist für Sie keine Option. Sie sehen die leerer werdenden Kirchen, aber Sterbebegleitung ist nicht Ihre Antwort. Sie ahnen oder haben gehört, dass es auch andere Wege gibt. Weil Sie darüber mehr wissen wollen, weil Sie Ihre Situation besser verstehen wollen, um entschlossen zu handeln, weil Sie das nicht als Einzelkämpfer tun wollen, weil Sie Methoden, Tools, Erfolgsfaktoren kennen lernen wollen, weil Sie selber kraftvolle Gottesdienste erleben möchten, ist Liturgie und Kirchenerneuerung für Sie ein Thema.

Für uns ist das ein Thema, weil wir wissen, dass der Gott der Bibel immer wieder Einzelne, Gemeinschaften und ein ganzes Volk auf neue Wege ruft. Wir entdecken die Innovationskraft des Heiligen Geistes nicht nur in Spuren der Kirchengeschichte, wir sehen sie auch in unserer Gegenwart. Wandlung ist für uns eine theologische Kategorie, die von Wort und Sakrament ausgeht, eine Wirklichkeit, die alle angeht und die Kirche bewegt. Wenn aber von Wort und Sakrament, wenn vom Gottesdienst keine Kraft mehr ausgeht, sehen wir Handlungsbedarf.
Uns geht es nicht darum, zusätzliche Angebote zu kreieren, wir streben eine veränderte Gottesdienstkultur an. Bei uns geht es nicht um Patentrezepte, sondern um Prinzipien, die Kreativität freisetzen. Unsere Werkzeuge stammen aus Prozessen von Kirchenerneuerung von den Philippinen über Hildesheim und London bis nach Nordamerika. Sie werden durch geistliche Erprobung, Theaterarbeit und Managementmethoden geschärft.

In der «Werkstatt für Wandlung» arbeiten wir mit katholischen und reformierten Projektgruppen: Es geht es um die Wahrnehmung und das Verstehen des Ist-Zustands, um das Entwickeln einer Vision und eines Strategieziels für den Ort, aus dem Ihre Projektgruppe kommt, um Erprobung und Erfahren von kraftvollem Gottesdienst und die Planung der nächsten Schritte. Sie dürfen anspruchsvolle Arbeit mit Lustgewinn erwarten.

Wir laden Sie herzlich ein!

Gunda Brüske
Christian Hennecke
Bernward Konermann
Ralph Kunz

Ziele

  • Die Teilnehmenden reflektieren den Ist-Stand des gottesdienstlichen Lebens ihrer Pfarrei/Kirchgemeinde (oder ihres Pastoral-/Seelsorgeraums/Kirchenkreises) u.a. im Hinblick auf den Zusammenhang von Liturgieverständnis und Kirchenbild.
  • Sie begreifen kraftvollen Gottesdienst als einen entscheidenden Faktor im Prozess der Erneuerung von Kirche, der von weiteren Faktoren nicht isoliert werden kann und im Gesamtzusammenhang der Pfarrei/Kirchgemeinde beachtet werden soll.
  • Sie formulieren ihre Vision von inspirierendem und belebenden Gottesdienst und ein dieser Vision entsprechendes strategisches Ziel, um beides nach dem Workshop an ihren jeweiligen Orten vorzuschlagen. Massnahmen zur Umsetzung sind skizziert.
  • Sie stärken ihre eigenen liturgischen Kompetenzen in der Erarbeitung unterschiedlicher Gottesdienstformate. Sie leiten daraus liturgische Qualitätskriterien ab.

Inhalte

  • Liturgie und Kirchenentwicklung
  • Liturgie- und Kirchenbilder
  • Kraftvoller Gottesdienst als Qualitätsfaktor und Motor von Erneuerung
  • Erarbeiten, Erleben und Evaluation kraftvoller Gottesdienste
  • Willkommenskultur
  • Predigt und Kirchenmusik
  • Vision, Strategie, Kommunikation und kulturelle Faktoren in Prozessen von Erneuerung
  • Tools für die Erhebung des Ist-Stands, für die Planung und Evaluation

Arbeitsweise

  • Impulse
  • Praxiseinheiten mit Gottesdiensten
  • Bibelarbeit
  • Predigtwerkstatt
  • Arbeitseinheiten in den Projektgruppen

Adressaten (katholisch und reformiert)

  • Personen, die sich entschieden haben, an ihrer liturgischen Praxis im Kontext von Kirchenerneuerung zu arbeiten.
  • Gruppen von etwa 3 Personen aus einer Pfarrei/Kirchgemeinde (Pastoral-/Seelsorgeraum) bestehend aus einer hauptamtlich arbeitenden Person und weiteren Haupt-, Neben- oder Ehrenamtlichen. Eine Teilnahme als Einzelperson ist nicht möglich.
  • Personen mit langem Atem und Begeisterungskraft.

Kursleitung

Dr. Gunda Brüske, Fribourg, Leiterin Liturgisches Institut, initiativ im Bereich Liturgie und Kirchenentwicklung in der Deutschschweiz, Publikationen

Dr. Christian Hennecke, Hildesheim, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöfl. Generalvikariat Hildesheim, Initiator und Moderator in Erneuerungsprozessen, Autor zahlreicher Bücher zur Kirchenerneuerung, u.a. Kirche steht Kopf (2016), zusammen mit Gabriele Viecens: Der Kirchenkurs. Wege zu einer Kirche der Beteiligung (2016)

Dr. Bernward Konermann, Göttingen, Dramaturg, Regisseur, Entwicklung und Leitung der "GottesdienstWerkstatt" zur Entwicklung von Kirche zur Innovation von Gemeindeleben und Gottesdienst

Prof. Dr. Ralph Kunz, Zürich, Professor für Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Homiletik, Liturgik und Poimenik an der Theol. Fakultät der Universität Zürich und Mitglied der Leitung des Zentrums für Kirchenentwicklung der Fakultät, zusammen mit Thomas Schlag Herausgeber des Handbuch für Kirchen- und Gemeindeentwicklung (2014)

Datum und Veranstaltungsort

Sonntag 23.10. - Dienstag 25.10.2022 (Beginn 15.00 Uhr und Ende ca. 16 Uhr)
Mattli Antoniushaus, Morschach